Pressestimmen I
...Schaub macht durch das schichtweise Auftragen, Abtragen und überarbeiten, durch Mischtechnik mit Farbe, Erde und eingearbeiteten Materialien, auch auch die Auflösungsprozesse in der Natur sichtbar. Das Ursprüngliche, Archaische, Urzeitliche kommt darin zum Vorschein, eine Anmutung von uralter Geschichte. Dabei gelingt es dem Künstler, der an sich schweren, dunklen Substanz Erde, etwas Leichtes, ja Schwebendes abzugewinnen. Einige seiner Figurationen scheinen zu schweben oder haben etwas von galaktischen Flugkörpern. Andere wirken wie eine geheimnisvolle Mischung aus futuristischem Wesen und uralter aztekischer Gottheit. Von der Ägyptologie inspiriert sind die Scheintüren als Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits....
...Schaub verwendet auch Gegenstände aus dem Alltag, Verpackungen und Behältnisse aus Plastik und Karton, die er als moderne "Hüllen" und Häute im weitesten Sinn sieht und bruchlos mit seiner Malerei verschmilzt. Diese Produkte aus Plastik und Karton werden so stark verarbeitet und verfremdet, dass das ursprungsmaterial nicht mehr erkennbar ist und in einer Metamorphose zur archaischen Struktur wird. Es lagert in der Erde wie einstmals die Tonscherben der Römer - gerade diese Verschmelzung von Archaischem und Modernem macht Schaubs Kompositionen so spannend...
...Die Begegnung mit der Natur und die Eindrücke aus der afrikanischen Landschaft haben sich Schaub eingeprägt: die rissige Erde in der Dürre, Knochen und Tierhäute, Krokodil- und Schildkrötenpanzer, die Haut der Elefanten, die den schrundigen Bodenstrukturen eines ausgetrockneten Sumpfs gleicht. Diese Tierhäute, Tierspuren, Erdstrukturen, die auch vom Überlebenskampf in der Wildnis erzählen, erscheinen verwandelt in abstrahierter Form in Schaubs Bildern...
.....Fritz Schaub ist ein Künstler, der sich seit langem tiefgehend und grundlegend mit einem Thema beschäftigt, das alle Menschen angeht - heute drängender und dringlicher denn je: die Erde. Damit meint Schaub nicht nur die reine Erdsubstanz, mit der er teilweise arbeitet, sondern übergreifend die Geschichte der Erde und deren Zukunft:  Wie wir die Erde behandeln, wie wir sie drangsalieren und überstrapazieren und was wir ihr für die Zukunft anvertrauen - dies sind Gedanken, die Fritz Schaub in seiner malerisch und geistig vielschichtigen und tiefgründigen Arbeit umsetzt. Seine Bilder sind wie ein malerisches Gedächtnis der Erde.
Das Gedächtnis der Erde                                                            Badische Zeitung  2011 Frau R. Frey
...Wenn er nicht Maler wäre, könnte Fritz Schaub auch Archäologe sein. Denn seine Arbeitsweise und seine Sicht auf das Thema Erde haben etwas archäologisches. Schicht für Schicht forscht er behutsam den archaischen Spuren der Erde nach, trägt Schichten ab, baut Strukturen auf, macht sichtbar, was in der Erde verborgen liegt. Archäologisches hat den Künstler auch zu einigen Bildern inspiriert, deren Formen an alte Tempelruinen und Mauerreste von Ausgrabungen aus der Vogelperspektive erinnern...